Mein Name ist Hannelore Neulinger, ich bin 1982 in der Hallertau geboren. Mit meinem Mann und unseren zwei Kindern im Teenageralter, lebe ich sehr ländlich in dem kleinen Ort Gerabach.

Gelernt habe ich den Beruf der Keramikerin und diese kreative Beschäftigung ist zu meinem liebsten Hobby geworden.

In meinem Leben wurde ich immer wieder mit Tod und Trauer konfrontiert. Als 12 jähriges Mädchen war für mich der Suizid einer Freundin, eines Mädchen aus „meinem“ kleinen 300 Seelen – Dorf, eine wirklich schreckliche Erfahrung.

Um so älter ich wurde, umso mehr Freunde und Bekannte verstarben in viel zu jungen Jahren an Unfällen im Straßenverkehr. Der Tod eines Babys in unserem Freundeskreis war wie ein Schlag ins Gesicht.

Als dann 2016 mein Papa, ganz plötzlich mit nur 67 Jahren, an einem Herzinfarkt verstarb, ließ mich das Thema Tod und Trauer endgültig nicht mehr los. Nicht zuletzt, weil ich nicht verstand, warum die Menschen in meinem Umfeld, so unterschiedlich, unsicher aber zum Teil auch verletzend mit mir und meiner Trauer umgingen. Mir wurde bewusst, dass sie es nicht besser wussten.

Sie haben nicht gelernt, die Trauer als etwas natürliches zu sehen und trauernden Menschen respektvoll und nicht wertend zu begegnen.

Da war mir klar: in unserer Gesellschaft muss sich etwas ändern.

Mit der Qualifikation zur Trauerbegleiterin am RBM – Institut in München, an dem nach den Richtlinien des BVT (Bundesverband Trauerbegleitung e.V.) ausgebildet wird – begann ich 2021 meinen Weg zum Trauerbegleiterin. Nach erfolgreichem Abschluss, bin ich nun zertifizierte Trauerbegleiterin für Erwachsene, Kinder und Jugendliche.

Mir ist es ein großes Bedürfnis, dass Menschen lernen, ihre und die Trauer anderer, anzuerkennen.

Im Einzelgespräch finden trauernde Menschen, in einem geschützten Rahmen, die Möglichkeit ihrer Trauer zu begegnen und alles anzusprechen, was sich richtig und wichtig anfühlt.

Mit der Fortbildung für Pädagogen möchte ich die Trauer von Kindern/Jugendlichen sichtbar machen und die Fachkräfte stärken, um gut im KiTa- und Schul-Alltag dem Tod und der Trauer begegnen zu können.

Als Trauerrednerin sehe ich meine Aufgabe darin, das Leben des verstorbenen Menschen wertzuschätzen, einen würdevollen Abschied zu gestalten und den Angehörigen durch die Trauerrede ein Bild vom Lebens der verstorbenen Person, aufzuzeigen.